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Der Bartgeier
Aussehen: |
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Der Bartgeier sieht auf den ersten Blick, im Flugbild, dem Steinadler
sehr ähnlich, jedoch ist er mit einer Flügelspannweite bis zu rund
2,80 m einiges größer, hat einen langen keilförmigen Stoss
(Schwanz) und ist dunkel gefärbt wobei Hals und Brustbereich
rötlichbraun sind. Aufgeregte Bartgeier haben einen leuchtend roten
Ring um die Augen. Am sehr kräftigen Schnabel stehen ihm bartartige
Federn weg (daher auch der Name). Mit rund drei Monaten sind die jungen
Bartgeier in der Größe den Erwachsenen ebenbürtig, jedoch sind sie,
abgesehen von ein paar hellen Stellen, noch dunkler gefärbt als es die
Altvögel sind. Mit rund 5-7 Jahren (ist auch der Eintritt der
Geschlechtsreife) trägt der Bartgeier das Erwachsenengefieder.
Bartgeier erreichen Gewichte von rund 4-7 kg, äußerliche
Unterscheidungsmerkmale der Geschlechter sind nicht erkennbar. |
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Vorkommen: |
Der Bartgeier kommt in Afrika, Asien und Europa vor. Er besiedelt da
das felsige Hochgebirge. Im Verlaufe des
19. Jahrhunderts wurde der Bartgeier im Alpenraum ausgerottet, zum
Verhängnis wurde ihm das man von ihm glaubte er würde lebende Lämmer
(Lämmergeier) und Gamskitze (Gamsgeier) schlagen. Auch wurde ihm
Kinderraub unterstellt. So kam es das zu Beginn des 20 Jahrhunderts die
letzten Exemplare in den Westalpen erlegt wurden. In Europa blieb der
Bartgeier nur auf Korsika, Kreta, dem griech. Festland sowie in den
Pyrenäen vor der Ausrottung verschont. Seit 1978 läuft im Alpenraum ein
Wiederansiedelungsprojekt des Bartgeiers welches sehr positiv verläuft
und so der Bartgeier in den Alpen wieder seine Heimat gefunden hat. |
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Lebensweise: |
Wie alle Geierarten ernährt sich auch der Bartgeier von Aas, wobei
bei ihm der Nahrungsanteil an Knochen und Sehnen rund 70-80% ausmacht. Eine
hochkonzentrierte Magensäure erlaubt es ihm die Knochen optimal zu
nutzen. Sein Magen ist auch sehr dehnbar so das es ihm gelingt auf
einmal mehrere Tagesrationen auf einmal zu fressen. So ist er nicht
angewiesen jeden Tag Nahrung zu finden und kann mit einem vollen Magen
auch 5-6 Tage ohne zu fressen gut auskommen. Die Paarungszeit liegt
in den Monaten November, Dezember. Es werden in der Regel zwei Eier
gelegt. Nach einer Brutzeit von rund 52 -58 Tagen schlüpfen zwischen
Dezember und Februar die Küken. Da die Eier in einem Abstand von rund
einer Woche gelegt werden ist der zuerst geschlüpfte Jungvogel zum
Zeitpunkt des Schlüpfens vom zweiten Jungvogel bereits recht kräftig.
Der stärkere (ältere) Jungvogel tötet den Schwächeren. Das zweite Ei
ist deshalb im biologischen Sinn nur als "Reserveei" anzusehen
das lediglich als Ersatz dient, falls, aus welchen Gründen auch immer,
aus dem ersten Ei kein Küken schlüpft. Die Jungen Bartgeier werden
mit dreieinhalb bis vier Monaten flügge. Geschlechtsreif werden sie mit
rund 5-7 Jahren. Bartgeier leben fest verpaart. |
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Besonderheit: |
Das Rotbraune Gefieder im Hals-Brustbereich ist
"aufgeschminkt". Bartgeier färben ihren ansonsten weiß
gefärbten Hals-Brustbereich mit eisenoxydhältigem
("rostigem") Wasser. Vögel in Gefangenschaft, die dieses
Wasser nicht zur Verfügung haben, sind im Hals-Brustbereich darum weiß
gefärbt. Knochen die zum Schlucken zu groß sind werden vom Bartgeier
hoch in die Lüfte getragen um sie von dort auf Felsen fallen zu lassen
damit sie zersplittern. Dadurch kommt er einerseits ans Knochenmark und
an schnabelgerechte Knochenstücke. Die Abwurfstellen der Knochen werden als "Knochenschmiede" bezeichnet.
Übrigens: In Spanien wird der Bartgeier übersetzt als
"Knochenfresser" bezeichnet.
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